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Gesundheitswesen: „Dörfs es bitzeli meh sii?“

Gesundheitswesen: „Dörfs es bitzeli meh sii?“

Rund 60 Interessierte konnte Felix Bischofberger im Zentrum St. Kolumban, Rorschach im Namen der Christlich-Sozialen (CSP) von Die Mitte zum aktuellen Thema „Was soll unser Gesundheitswesen leisten – und was darf es kosten?“ begrüssen. Provokativ fragte er, ob wir „de Föfer und s Weggli“ haben könnten. Regierungsrat Bruno Damann, Gesundheitsdirektor Kanton St.Gallen, regte in seinem Eingangsreferat kritisch an und gab auch Antworten. Thomas Warzinek, Kantonsrat und Arzt aus Mels und Michael Buob, Rorschacherberg, Kandidat zur Wahl in den Kantonsrat, steuerten interessante Überlegungen zum brennend heissen Thema bei. Anschliessend bestritten die drei Politiker die Podiumsdiskussion. Luzia Krempl, Pflegefachfrau, Kantonsrätin und Präsidentin Die Mitte Region Rorschach, provozierte eingehend mit der Frage, was denn ein Menschenleben wert sei? Sie hielt selbstkritisch fest, dass wir selbst, die Bürgerinnen und Bürger, die grössten Kostentreiber im Gesundheitssystem seien, weil wir uns die beste Behandlung wünschten und „ewig“ leben wollten.

Kein Schutz für das Kantonsspital-Hochhaus

In der Überleitung zur Podiumsdiskussion erkundigte sich Felix Bischofberger bei Regierungsrat Bruno Damann nach seinem politischen Befinden als Chef des Gesundheitsdepartementes. Dieser antwortete, es gehe ihm gut. Es sei ihm klar,  dass man es nicht allen recht machen könne, wenn man   Entscheidungen über die Strukturen des Gesundheitswesens treffen müsse, die unbequem, aber dringend notwendig seien. Dass der Kanton St.Gallen die Umsetzung der Gesundheitsstrategie und Investitionen in die Spitäler während 15 Jahren vor sich her geschoben habe, räche sich jetzt bitter. Für das Ansinnen der Stadt St.Gallen, das nicht mehr den Bedingungen einer modernen Medizin genügende Hochhaus des Kantonsspitals für Dutzende Millionen unter Denkmalschutz zu stellen, konnte er kein Verständnis aufbringen. Gerade auch als Arzt sei er aber überzeugt, dass die Umsetzung der Gesundheitsstrategie sich im Grundsatz nun auf dem richtigen Weg sei. Von entscheidender Bedeutung sei heutzutage jedoch, regional auch über die Kantonsgrenzen hinaus zu planen, zu disponieren und zu agieren. Leider machten dabei aktuell nur die beiden Appenzell, noch nicht aber die Kantone Graubünden, Glarus und Thurgau mit. Die drei Exponenten sprachen sich klar für die Stärkung des Hausarztsystems aus. Der Anlass endete mit einem Apéro und weiteren angeregten Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 

Bildlegende: Politiker auf Tuchfühlung, v.l. Thomas Warzinek, Felix Bischofberger, Michael Buob, Bruno Damann

 

Foto: Judith Scherzinger

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